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Rudolf Hübner an Leo Thun, Pest, 12. Dezember 1849
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Rudolf Hübner bittet Leo Thun, sein Versetzungsgesuch vom Armeestützpunkt in Pest nach Prag durch dessen Fürsprache zu unterstützen. Hübner begründet sein Gesuch damit, dass er durch seine Stationierung in Ungarn von seiner Familie in Prag getrennt sei und sich somit nicht um diese und seine alte Schwester kümmern könne. Hübner setzt als Studienkollege von Leo Thun auf die Bande ihrer Jugendfreundschaft.

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Euer Excellenz! Ich stehe gegenwärtig in einer der schmerzlichsten, drangvollsten Lagen meines Lebens. Eine baldige glückliche Änderung derselben kann ich nur dann hoffen, wenn sich Euere Excellenz eines ehemaligen Schulcollegen erbarmen, der nicht der letzte in Ihrem Wohlwollen stand und der aus dieser Erinnerung allein so viel Muth schöpft, um zu Ihnen seine gegenwärtige Bitte mit der Zuversicht einer gütigen Gewährung zu erheben.
Seit 15 Monaten bin ich bei der Armee in Ungarn kommandirt, getrennt von Weib, Schwester und fünf kleinen Kindern, wovon drei Knaben bereits die Schulen besuchen. Alle Leiden und Entbehrungen, die ich, stets mit dem operirenden Hauptquartier marschirend, während des letzten schrecklichen Winterfeldzuges und des noch schrecklicheren Sommerfeldzuges getragen habe, rechne ich für nichts, weil mir das Gefühl der Pflicht und die Hoffnung zur Seite stand, nach und wegen der materiellen Verluste, die man bei jeder Übersiedelung erleidet, neuen Nachtheilen ausgesetzt [zu] seyn.
Erbarmen sich Euer Excellenz meiner Kinder, meiner alten Schwester Rosa , die ich auch nicht gerne aus ihren Verhältnissen in Prag reißen möchte, und verhelfen Sie mir durch eine warme Fürsprache zu meiner Beorderung auf den Anstellungsposten Prag .
Ein theueres Andenken mit der Devise: „Memoria amicorum studiis junctorum“ hat mir den Muth gegeben in dieser mein Lebensglück treffenden Angelegenheit Euer Excellenz gnädige persönliche Unterstützung anzurufen, indem ich unter einem auch an den Kriegsministerialrath Einkhemmer schreibe. Das Vertrauen in Ihre felsenfeste hochherzige Gesinnung erfüllt mich mit der Zuversicht einer gütigen Gewährung.
Genehmigen Euer Excellenz die Versicherung meiner unbegränzten Hochachtung und Dankbarkeit mit der ich verharre
Euer Excellenz gehorsamster Diener Rud. Hübner
Feldkriegscommissaire
Pesth, am 12. Dezember [1]849

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