Gesamter Bestand

Heinrich Förster an Leo Thun, Breslau, 1. November 1860
|

Regest

Der Fürstbischof von Breslau, Heinrich Förster, bedauert den Rücktritt Thuns. Förster bedankt sich für Thuns Einsatz als Minister, insbesondere für dessen Förderung der katholischen Kirche und der Wissenschaften. Besonderen Dank spricht Förster dem scheidenden Minister für dessen Einsatz für das Breslauer Bistum aus. Förster zeigt sich besorgt über die Zukunft der Monarchie.

Anmerkungen zum Dokument

Das Schreiben befindet sich im Nachlass gemeinsam mit 39 weiteren Dankadressen unter der Signatur A3 XXI D623a.

Schlagworte

Ministerium für Kultus und UnterrichtEntlassung Thuns

Editierter Text

Hochgebietender Herr Minister,
Hochgeborener Herr Graf!
Das sehr geehrte Schreiben Euer Excellenz vom 13. Oktober, obwohl nicht ohne Hinweis auf die beklagenswerthen Verhältnisse der gegenwärtigen Zeit, enthielt gleichwohl nicht die leiseste Andeutung, die mich auf Hochdero baldigen Rücktritt aus dem k.k. Ministerium hätte schließen lassen, darum bezweifelte ich die ersten Zeitungsnachrichten um so lieber, als man ohnehin nicht gern glaubt, was man nicht wünscht. Leider haben sich jene Nachrichten seitdem bestättiget und es ist mir ganz unmöglich, Euer Excellenz aus dem bisherigen Verhältnisse scheiden zu sehen, ohne Hochdenselben ein Wort aufrichtiger Verehrung und Dankbarkeit mit, ich darf es wohl sagen, recht wehmüthigen Herzen nachzurufen.
Wie die sieben Jahre, während welchen ich die Ehre hatte, mit Euer Excellenz in amtlicher Verbindung zu stehen, im Allgemeinen reich gezeichnet waren mit Thaten Hochdero redlicher Sorgfalt für Kirche und Wissenschaft, so waren sie es ins Besondere für mich mit Erweisungen eines mir überaus theuren Wohlwollens. Empfangen Euer Excellenz meinen und meiner Diöcese warmen Dank dafür und mögen sich Hochdieselben versichert halten, daß es recht viele Segenswünsche und Gebete sind, die Euer Excellenz nachfolgen und Sie begleiten werden auf Ihrem Lebenswege.
Inzwischen werden die Zeitverhältnisse immer düsterer und drohender. Gott schütze Ostreich . Um die Kirche bange ich nicht. Ihr Weg ist der ihres Hauptes und Stifters; er führt aus dem Charfreitag in den Ostermorgen.
Mögen mir Euere Excellenz ein freundliches Andenken bewahren, wie ich nie aufhören werde, mit dankbarer Verehrung zu verbleiben
Euer Excellenz
ergebenster Diener
Heinrich
Breslau, am Feste Allerheiligen 1860

    Wie die DATEN-Darstellung funktioniert

    Die angezeigten Daten sind auf ARCHE, im XML oder RDF Format, gespeichert bzw. archiviert. Die Daten können sehr unterschiedlich dargestellt werden. In dieser HTML-Darstellung wurden XSLT-Stylesheets und XPath verwendet um Daten von ARCHE abzufragen und in eine HTML-Struktur zu transformieren. Dieser Prozess schafft die Möglichkeit, eine benutzerfreundliche Web-Applikation zu erstellen.

    Beta Version

    Der Beta Badge weißt darauf hin, dass die XSLT-Stylesheets derzeit noch in Entwicklung sind. Die Darstellung der Daten kann sich daher ändern. Zusätzliche Information zum Projekt oder weitere Funktionen könnten in Zukunft noch hinzukommen.

    Weitere Informationen

    How the DATA-Representation works

    The visualized data are saved and archived on ARCHE in XML or RDF formats. This data can be represented differently. In this HTML-Representation the data is transformed into a HTML structure. This process is achieved with XSLT-Stylesheets and XPath.

    Beta Version

    The Beta Badge is active because the XSLT-Stylesheets are still in development. Therefore, the Web-Application can change and data could be visualized differently. Furthermore, additonal data or functions could be added.

    More Information

    • https://arche.acdh.oeaw.ac.at/api/108253
    • https://arche.acdh.oeaw.ac.at/api/108254
    • https://id.acdh.oeaw.ac.at/thun/editions
    • thun2arche.xsl