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Leo Thun an Julius Ficker, Wien, 28. Oktober 1860
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Regest

Leo Thun dankt Julius Ficker für die gute Zusammenarbeit in den Jahren seiner Ministerschaft. Thun ist auch damit einverstanden, dass Ficker ihm sein nächstes Werk widmen möchte. Thun würde sich freuen, wenn Ficker ihn auch weiterhin über die Lage in Innsbruck auf dem Laufenden hielte. Er wünscht sich, dass diejenigen, denen er am meisten vertraut hat, Österreich treu bleiben und die Geschicke der Universitäten und Österreichs damit auf der richtigen Bahn halten werden. Thun möchte auch ohne sein Amt weiterhin Einfluss auf die Entwicklungen im Unterrichtswesen nehmen. Thun lässt Karl Stumpf-Brentano grüßen. Er ist davon überzeugt, dass auch jener noch eine Stelle in Österreich erhalten wird, wenn er weiterhin so fleißig sein wird.

Anmerkungen zum Dokument

Schlagworte

Universität InnsbruckUnterrichtswesen

Editierter Text

Wien den 28. Oktober 1860 Verehrtester Herr Professor! So lange ich in Amte war, habe ich aus den von Ihnen selbst anerkannten Gründen jede Dedikazion abgelehnt. Auf die Ehre die Sie mir jetzt erweisen wollen, bin ich stolz, und nehme sie mit herzlichem Danke an. Ich habe in diesen Tagen mache wohlthuende Beweise von Vertrauen und Anhänglichkeit erhalten; keiner hat mich so erfreut, wie Ihr mir heute zugekommenes Schreiben. Auch Ihre ausgesprochene Absicht in gewissen Fällen noch fernerhin sich mit mir vorläufig besprechen zu wollen, gereicht mir zu wahrer Freude. Ich würde es als den schönsten Lohn meiner eilfjährigen Bestrebungen ansehen, wenn die Männer, von denen ich vorzugsweise einen heilsamen Einfluß auf den geistigen Aufschwung Österreichs mit Zuversicht erwarte, auch jetzt, wo meine amtlichen Beziehungen zu ihnen aufgehört haben, sich mit mir in einiger Verbindung erhalten, und mir einigen Einfluss gestatten wollten, auf ihre Handlungsweise, in so ferne sie die fernere Entwicklung der geistigen Zustände Österreichs berührt. Wenn Sie gefährdet werden sollten durch das, was über die künftige Leitung des Unterrichtswesens entscheiden werden wird (denn was bisher darüber gesagt ist, scheint mir so unklar, um schon als Entscheidung gelten zu können) so thäte es um so mehr noth, daß diejenigen denen diese Interessen ernstlich am Herzen liegen, und die in ihren Anschauungen von gemeinsamen Überzeugungen ausgehen – wovon Ihr Brief mir neue Beweise gibt – zusammenhalten, und es wäre mir höchst erfreulich, wenn ich auch außer dem Amte in gewissem Maße ihr gemeinsamer Sachwalter und Wortführer bleiben könnte. Ich bitte Sie auch Ihren jungen Freunde Stumpf meinen Dank für sein theilnehmendes Schreiben zu sagen. Auf den Wunsch nach einem seinen Neigungen entsprechenden Wirkungskreis in der Heimath soll er nicht verzichten. Wenn er nur das Ziel im Auge behält, und sich, wie ich mit voller Zuversicht erwarte, durch seine Leistungen desselben würdig erweiset, so wird er es sicher erreichen – früher oder später. Mit aufrichtiger Hochachtung Ihr
ergebener
Thun

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