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George Phillips an Leo Thun, München, 14. März 1856
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Regest

Der Jurist Georg Phillips berichtet dem Minister, dass Generalvikar Friedrich Windischmann gewillt sei, in den österreichischen Staatsdienst einzutreten. Allerdings sei jenem aus Rom die Bitte zugekommen, dem neuen Erzbischof von München, zumindest für den Anfang seines Amtsantritts, helfend zur Seite zu stehen. Windischmann habe sich daher an Kardinal Reisach gewandt, damit dieser beim Papst in der Sache vermitteln möge. Am Ende berichtet Phillips, dass sich Prof. Eugen Mor aus Pressburg erfreut über eine mögliche Versetzung geäußert habe. Zugleich äußerte dieser seinen Wunsch, an die Universität Graz versetzt zu werden.

Anmerkungen zum Dokument

Schlagworte

PersonalfragenUniversität GrazKirchenrecht

Editierter Text

Euer Excellenz
Hochgeborner Herr Graf!
Dem Befehle Euer Excellenz gemäß habe ich gleich am ersten Tage nach meiner Ankunft in München mit dem Generalvicar Dr. Windischmann in Betreff eines Übertrittes in den k.k. Staatsdienst weitere Rücksprache genommen. Derselbe wiederholte seine Bereitwilligkeit, unter den Euer Excellenz bereits früher bekannt gegebenen Voraussetzungen das für ihn ehrenvolle Anerbieten anzunehmen und war insbesondere über die ihm zugedachte Art der Verwendung sehr erfreut. Da ihm jedoch von Rom aus bekannt geworden war, daß Seine Heiligkeit der Papst den Wunsch ausgesprochen habe, daß er wenigstens für den Anfang dem neuen Herrn Erzbischofe , wenn auch nicht als Generalvicar, in der Leitung der Diöcese zur Seite stehen möge, so hat Windischmann es für seine Pflicht gehalten, unter dem Siegel der Verschwiegenheit dem Herrn Kardinal Grafen von Reisach von den ihm von Euer Excellenz gemachten Anträgen in Kenntnis zu setzen, damit Seine Eminenz mit dem heiligen Vater in dieser Hinsicht Rücksprache nehmen könne. Windischmann erwartete bereits vor einigen Tagen die Antwort; da diese aber bis jetzt nicht eingetroffen ist, so habe ich geglaubt, nicht länger damit zögern zu dürfen, Hochdenselben den befohlenen Bericht zu erstatten.
Bei dieser Gelegenheit erlaube ich mir noch die ganz gehorsamste Mittheilung, daß Dr. Eugen Mor aus Preßburg mir in einem längeren Briefe auseinandergesetzt hat, wie glücklich und dankbar er sein würde, wenn Euer Excellenz bei der ihm zu seiner Freude angedeuteten Versetzung an eine Universität Hochdero Wahl auf Graz lenken würden.
Genehmigen Hochdieselben den Ausdruck meiner ausgzeichnetsten Hochachtung und Verehrung, mit welcher ich bestehe als
Euer Excellenz unterthäniger Diener
G. Phillips
k.k. Hofrath
München 14. März 1856

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