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George Phillips an Leo Thun, Wien, 24. Februar 1852
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Regest

Der Jurist George Phillips teilt Leo Thun die von ihm eingeholten Informationen über Sebastian Mutzl mit. Die nicht namentlich genannten Informanten Phillips' halten Mutzl für geeignet, eine Professur zu übernehmen. Außerdem ist Mutzl katholisch gesinnt. Einer der beiden Vertrauensmänner kennt Mutzl persönlich und dieser ist davon überzeugt, dass Mutzl die Professur gewiss annehmen werde, falls er dadurch keine finanziellen Einbußen zu seiner jetzigen Situation in Kauf nehmen müsse.

Anmerkungen zum Dokument

Unter dieser Signatur finden sich noch zwei weitere Briefe:
Franz Hartmann an Leo Thun. Linz, 1. April 1852.
Franz Hartmann an Leo Thun. Linz, 27. April 1852. 1
Verweis auf A3 XXI D154.

Schlagworte

PersonalfragenPersonalvermittlungGeschichtswissenschaften

Editierter Text

Hochgeborner Herr Graf Euer Exzellenz beehre ich mich über den Rector Seb[astian] Mutzl die nachstehenden Notizen mitzutheilen, welche mir heute auf meine Anfragen zugegangen sind. Der eine meiner Correspondenten äußert sich nur ganz kurz über ihn unter lobender Anerkennung seiner schriftstellerischen Leistungen (Urgeschichte, Lateinische Grammatik), und zwar dahin: „Mutzl halte ich für geeignet, viel geeigneter als Fertig 2; seine Gesinnung ist gut; wenn er einen Ruf erhält und ihn annimmt, so wird er ihm Ehre machen.“
Ausführlichere Mittheilungen macht mir ein Professor aus Eichstätt : „Über Herrn Seb[astian] Mutzl bin ich im Stande Ihnen die gewünschte Auskunft zu geben. Im Jahre 1845 kam er auf den Vorschlag des Erzbischofs von Reisach von Landshut nach Eichstätt als Rector der hiesigen Studienanstalt. Weil ich früher im Auftrage des Ordinariates München sein Buch über die Urgeschichte3 censirt[?] hatte, so wurde ich mit ihm dahier bald persönlich bekannt und pflege mit ihm seither häufigen Umgang. Seine Gesinnung ist katholisch, nicht windwendig, mit ihm herangewachsen, beständig. Er hat nicht nur ein ausgebreitetes Wissen, sondern er versteht es auch dasselbe auf die rechte Weise an den Mann zu bringen. Obgleich sein Äußeres nichts Anziehendes hat, nicht schön ist, so finden doch alle nach einigem Umgange angenehm. Seine Rede ist fließend und klar, der Ausdruck gewählt, die Declamation mit kräftiger Baßstimme natürlich, Gesticulation ruhig, ganze Haltung ernst und würdevoll. Ich nehme also keinen Anstand zu erklären, daß Mutzl’s Vortrag für eine Lehrkanzel der allgemeinen Geschichte an einer Universität sich sehr wohl eignet. Ich zweifle keinen Augenblick, daß Mutzl eine solche Stelle annehme, wenn, was vorausgesetzt werden kann, er dadurch in materieller Beziehung einen Vortheil gewinnt.“
Mit ausgezeichnetster Verehrung bestehe ich als
Euer Excellenz unterthänigster Diener
Dr. G. Phillips
Wien, 24. Febr. 1852

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