Huldigungsgedicht der Innsbrucker Studentenschaft für Leo Thun Juli 1854
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Regest
Das Gedicht wurde Leo Thun von den Innsbrucker Studenten anlässlich eines
Besuchs des Ministers im Juli 1854 dargebracht. Darin wird Thun als Held
gefeiert, der die Wissenschaft und die Universitäten von den vormaligen
Schranken befreit und sie zu neuer Größe geführt hat. Durch den Einsatz
von Leo Thun könne nun die Wissenschaft und der freie Geist herrschen.
Das Gedicht enthält zahlreiche Anspielungen an die antike griechische
Mythologie und Leo Thun wird mit ebensolchen griechischen Helden
verglichen. Das Gedicht thematisiert auch die Herkunft des Geschlechts
der Thun aus Tirol.
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Universität InnsbruckStudenten
Editierter Text
Seiner Excellenz dem Herrn Minister des Cultus und Unterrichtes Leo
Grafen von Thun ecc. ecc. Ein Gruß aus TirolGeist ist Herrscher des Alls, über die Körperwelt Schwingt sein Scepter der
Fürst, Himmel gehorchen ihm, Fügsam lenkt sich der Blitz nach seinem
Winke, Unantastbar erblüht sein Werk.Zeus’ allmächtiges Haupt, schaffend von Anbeginn, Urquell ewiger Kraft, schuf
und gebar zugleich: Groß, goldhelmig entsprang der Gottesstirne Pallas,
fertig dem Vaterhaupt.Doch nur innig vermählt leitender Wissenschaft Kann glückförderndes Werk
schaffen der Menschengeist; Ihr im Schooße gehegt entkeimt die
Weisheit, Draus uns Freiheit und Glück erblüht.Schön ist steigender Aar, der in der Sonne Glut Taucht, hochstrebenden Aug’s
himmlisches Licht genießt: Schöner – menschlicher Geist, im stolzen
Fluge Frei durchwallend des Wissens Bahn.Rings ihm schließet sich auf goldener reicher Born, Aus vielfältigem Schacht
holt er die Perlen vor, Fügt zur Krone sie dann, zur Glückeskrone, Die
er siegend der Menschheit reicht.Frei sei Streben des Manns, frei in der Wissenschaft! Kein engzwingender Pfad
lenkt zu den Sternen auf, Schranklos dehnt sich das All, zum Stein der
Weisen Führt uns nimmer Orakelspruch.Jüngst noch hemmten den Geist Schranken auf seinem Flug Nach methreichem
Gefild, hielt ihn am Gängelband Schulzwang nieder im Staub, sein Fittig
lahmte, Fern blieb Weisheit und Glück für uns.Tantals sehnende Qual drückte des Jünglings Herz; Ach, er blickte umsonst
innig verlangend hin, Wo aus ödem Gestein ein Schein von Golde Ihm in’s
forschende Auge fiel.Denn er musste den Weg wandeln, den man gebot, Durft’ nicht folgen dem Drang,
der ihn in fremdes Reich Zog nach neuem Gewinn; indeß entrollten Dort
Goldkörner der Weisheit uns.Doch im Lande Tirol
Ort(e)
Bezeichnung
Alternative Bezeichnung
Alternative Bezeichnung
Tirol
Tyrol
Tirols
Uri
https://www.geonames.org/2763587
Koordinaten
47 11
Erwähnt in
Promemoria über die Mängel der Gesetzkundmachung in Österreich von Alois Šembera Wien, Mai 1860 Promemoria über die Mängel der Gesetzkundmachung in Österreich von Alois Šembera, Wien, Mai 1860Digitale Edition der Korrespondenz von Leo von Thun-Hohenstein
Leo Thun an Julius Ficker Wien, 2. Juni 1854 Leo Thun an Julius Ficker, Wien, 2. Juni 1854Digitale Edition der Korrespondenz von Leo von Thun-Hohenstein
Johann Maresch an einen Sektionsrat im MCU Budweis, 11. August 1854 Johann Maresch an einen Sektionsrat im MCU, Budweis, 11. August 1854Digitale Edition der Korrespondenz von Leo von Thun-Hohenstein
Entwurf für die Reform der Zentralverwaltung[1859] Entwurf für die Reform der Zentralverwaltung [1859]Digitale Edition der Korrespondenz von Leo von Thun-Hohenstein
Vinzenz Gasser an Leo Thun Brixen, 19. November 1860 Vinzenz Gasser an Leo Thun, Brixen, 19. November 1860Digitale Edition der Korrespondenz von Leo von Thun-Hohenstein
Entwurf zur Einrichtung und zu den Kompetenzen der Bezirksämter [1851/52] Entwurf zur Einrichtung und zu den Kompetenzen der Bezirksämter [1851/52]Digitale Edition der Korrespondenz von Leo von Thun-Hohenstein
Entwurf einer Verordnung über die politische Geschäfts- und Richteramtspraxis und die entsprechenden Prüfungeno. O., 1853/54 RGBl 263/1854 Entwurf einer Verordnung über die politische Geschäfts- und Richteramtspraxis und die entsprechenden Prüfungen o. O., 1853/54Digitale Edition der Korrespondenz von Leo von Thun-Hohenstein
Memorandum über die rechtliche Stellung von Protestanten in Tirolo. D. Memorandum über die rechtliche Stellung von Protestanten in Tirol o. D.Digitale Edition der Korrespondenz von Leo von Thun-Hohenstein
Huldigungsgedicht der Innsbrucker Studentenschaft für Leo Thun Juli 1854 Huldigungsgedicht der Innsbrucker Studentenschaft für Leo Thun Juli 1854Digitale Edition der Korrespondenz von Leo von Thun-Hohenstein
Gutachten von Anton Krombholz zu § 9 der Anträge der Erzbischöfe und Bischöfe des Kaiserreichs zur Umsetzung des Konkordats Wien, 17. August 1856 Gutachten von Anton Krombholz zu § 9 der Anträge der Erzbischöfe und Bischöfe des Kaiserreichs zur Umsetzung des Konkordats, Wien, 17. August 1856Digitale Edition der Korrespondenz von Leo von Thun-Hohenstein
Bemerkungen über die Einrichtung der Landtage [Januar 1860] Bemerkungen über die Einrichtung der Landtage [Januar 1860]Digitale Edition der Korrespondenz von Leo von Thun-Hohenstein
Valentino Debiasi an Leo Thun Trient, 22. Juni 1854 Valentino Debiasi an Leo Thun, Trient, 22. Juni 1854Digitale Edition der Korrespondenz von Leo von Thun-Hohenstein
Friedrich Thun an Leo Thun München, 5. Oktober 1849 Friedrich Thun an Leo Thun, München, 5. Oktober 1849Digitale Edition der Korrespondenz von Leo von Thun-Hohenstein
Franz Thun an Leo Thun Venedig, 21. Juli 1853 Franz Thun an Leo Thun, Venedig, 21. Juli 1853Digitale Edition der Korrespondenz von Leo von Thun-Hohenstein
Erwiderung von Václav Vladivoj Tomek auf die Rezension seines "Handbuches der österreichischen Geschichte" im Literarischen Centralblatt für Deutschland vom 12. Februar 1859o. O., Februar 1859 Erwiderung von Václav Vladivoj Tomek auf die Rezension seines "Handbuches der österreichischen Geschichte" im Literarischen Centralblatt für Deutschland vom 12. Februar 1859 o. O., Februar 1859Digitale Edition der Korrespondenz von Leo von Thun-Hohenstein
Auszug aus einem Brief von Ludwig Wiese an einen unbekannten Empfänger Berlin, 5. Dezember 1858 Auszug aus einem Brief von Ludwig Wiese an einen unbekannten Empfänger, Berlin, 5. Dezember 1858Digitale Edition der Korrespondenz von Leo von Thun-Hohenstein
Eigenhändiger Entwurf von Leo Thun für sein Votum in der Ministerkonferenz in der Frage eines Statuts für die Landesvertretung in der Steiermarko. D. [Mai 1860] Eigenhändiger Entwurf von Leo Thun für sein Votum in der Ministerkonferenz in der Frage eines Statuts für die Landesvertretung in der Steiermark o. D. [Mai 1860]Digitale Edition der Korrespondenz von Leo von Thun-Hohenstein
Ernst Moy de Sons an Leo Thun Innsbruck, 9. November 1851 Ernst Moy de Sons an Leo Thun, Innsbruck, 9. November 1851Digitale Edition der Korrespondenz von Leo von Thun-Hohenstein
Entwurf des kaiserlichen Patents für die Evangelischen Kirchen beider Bekenntnisse in Österreich[1859] Entwurf des kaiserlichen Patents für die Evangelischen Kirchen beider Bekenntnisse in Österreich [1859]Digitale Edition der Korrespondenz von Leo von Thun-Hohenstein
Julius Ficker an Leo Thun Münster, 16.–20. September 1860 Julius Ficker an Leo Thun, Münster, 16.–20. September 1860Digitale Edition der Korrespondenz von Leo von Thun-Hohenstein
Aufstellung der Vorschriften zur Bestreitung der Schulbaukosten in Österreich von Ludwig Heufler Wien, 6. Mai 1853 Aufstellung der Vorschriften zur Bestreitung der Schulbaukosten in Österreich von Ludwig Heufler, Wien, 6. Mai 1853Digitale Edition der Korrespondenz von Leo von Thun-Hohenstein
Leo Thun an Julius Ficker Lungern, 15. August 1857 Leo Thun an Julius Ficker, Lungern, 15. August 1857Digitale Edition der Korrespondenz von Leo von Thun-Hohenstein
Sammelakt zur Neuregelung der Ehegesetze (Konkordat) 1855 Sammelakt zur Neuregelung der Ehegesetze (Konkordat) 1855Digitale Edition der Korrespondenz von Leo von Thun-Hohenstein
Karl Wolkenstein an Leo Thun Brunnersdorf, 19. Mai 1851 Karl Wolkenstein an Leo Thun, Brunnersdorf, 19. Mai 1851Digitale Edition der Korrespondenz von Leo von Thun-Hohenstein
Entwurf des Verfassungspatents für die gefürstete Grafschaft Tirol und Stellungnahmen Leo Thun dazuo. D. [1849/50] Entwurf des Verfassungspatents für die gefürstete Grafschaft Tirol und Stellungnahmen Leo Thun dazu o. D. [1849/50]Digitale Edition der Korrespondenz von Leo von Thun-Hohenstein
Bemerkungen Leo Thuns zu den Verhältnissen in Ungarno. O., November 1859 Bemerkungen Leo Thuns zu den Verhältnissen in Ungarn o. O., November 1859Digitale Edition der Korrespondenz von Leo von Thun-Hohenstein
Julius Ficker an Leo Thun Innsbruck, 19. September 1856 Julius Ficker an Leo Thun, Innsbruck, 19. September 1856Digitale Edition der Korrespondenz von Leo von Thun-Hohenstein
Promemoria von Benedikt Riccabona, Bischof von Verona, über die Zehentablösung in Tirol Wien, 9. Mai 1854 Promemoria von Benedikt Riccabona, Bischof von Verona, über die Zehentablösung in Tirol, Wien, 9. Mai 1854Digitale Edition der Korrespondenz von Leo von Thun-Hohenstein
Guidobald Thun an Leo Thun Trient, 9. Januar 1859 Guidobald Thun an Leo Thun, Trient, 9. Januar 1859Digitale Edition der Korrespondenz von Leo von Thun-Hohenstein
Entwurf für eine Verfassungspatent für die gefürstete Grafschaft Tirol und Stellungnahmen von Leo Thun dazuo. D. [1849/50] Entwurf für eine Verfassungspatent für die gefürstete Grafschaft Tirol und Stellungnahmen von Leo Thun dazu o. D. [1849/50]Digitale Edition der Korrespondenz von Leo von Thun-Hohenstein
Anton Stimpel an Leo Thun Innsbruck, 25. Oktober 1860 Anton Stimpel an Leo Thun, Innsbruck, 25. Oktober 1860Digitale Edition der Korrespondenz von Leo von Thun-Hohenstein
zwischen der Berge Schnee, Drauf in
ewiger Glut lodert der Freiheit Schein, Blüht’ ein altes Geschlecht im
stillen Thale Ruhmreich, adlig und groß und stark;Und sein Enkel ergriff muthigen Geistes nun lichtumhüllend Gewölk, riß es
vom Himmel ab, Daß auf unsere Stirn Prometheus milde Sein
hellstrahlendes Licht ergoß;Schlug mit mächtigem Stab kühn auf die Felsenwand, Draus sprang sprudelnd der
Quell ewiger Weisheit vor, Der frei, golden und klar nun in die
Seele Wahrheitdürstenden Jünglings fließt –Sieh, schon rafft er sich auf, stammelt Begeisterung Dir, o Retter! Indeß
frei er den Fittig schlägt, Und Siegstrahlenden Blickes und
Mannatrinkend Sich in’s Land der Verheißung schwingt.Sei uns, Retter! begrüßt jauchzend im Heimatland! Fest noch stehst du am
Bord, lenkest uns muthige Argonauten dem Sturm zum Trotz und
Klippen Nach glückseligem goldnem Vließ.Wohl wird krönen den Sieg dankbar das Kaiserreich. Doch was biethet Tirol
rettendem Sohn zum Dank? Freiheit, die Du erkämpft und Du, sein
Sprosse, Sind sein einziger Reichthum fast!Doch im Norden Tirols, rauschend aus jedem Thal, Wo Du pflanztest das Reis
bildender Lehre hin, Tönt im Silberakkord der Alpenzither Nie
ausklingend den Preis Dir zu.Mögst du lauschen mit Lust frommem Idyllenchor! Hörst Du heißes Gebet? Segen
und Glück für Dich Landmann flehet und Hirt, in deren Hütte Du
frischaugige Kleine lehrst.Liebreich denkendem Mann lohnet des Glückes Strahl Aus dankjubelndem Aug’;
nimm ihn als Pfand, indeß Dir fruchtreicherer Süd Tirols den
ew’gen Lorbeer schlingt um die Siegerstirn!
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Staatliches Gebietsarchiv Leitmeritz, Zweigstelle
Tetschen-Bodenbach
Familienarchiv Thun-Hohenstein, Linie Tetschen, Nachlass Leo
Thun
A3 XXI D272
Das Gedicht wurde Leo Thun von den Innsbrucker Studenten anlässlich eines
Besuchs des Ministers im Juli 1854 dargebracht. Darin wird Thun als Held
gefeiert, der die Wissenschaft und die Universitäten von den vormaligen
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von Leo Thun könne nun die Wissenschaft und der freie Geist herrschen.
Das Gedicht enthält zahlreiche Anspielungen an die antike griechische
Mythologie und Leo Thun wird mit ebensolchen griechischen Helden
verglichen. Das Gedicht thematisiert auch die Herkunft des Geschlechts
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Regest
Das Gedicht wurde Leo Thun von den Innsbrucker Studenten anlässlich eines
Besuchs des Ministers im Juli 1854 dargebracht. Darin wird Thun als Held
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von Leo Thun könne nun die Wissenschaft und der freie Geist herrschen.
Das Gedicht enthält zahlreiche Anspielungen an die antike griechische
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verglichen. Das Gedicht thematisiert auch die Herkunft des Geschlechts
der Thun aus Tirol.