Theodor Schliephake an Leo Thun, Wiesbaden, 1. Dezember 1854
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Regest
Der Philosoph Theodor Schliephake übersendet dem Minister sein jüngstes
Werk. Darin hat er grundlegende ethische Fragen aus der Sicht
unterschiedlicher wissenschaftlicher Anschauungen behandelt. Er hofft,
dass das Werk von Thun gut aufgenommen wird, zumal darin mit der
Sittenlehre und der Geschichte der Philosophie zwei Disziplinen
behandelt werden, die durch die Politik Thuns auch in Österreich neue
Wertschätzung erfahren. Schliephake bedauert noch immer, dass eine
Berufung nach Österreich nicht möglich war, er hofft, mit dem Buch dem
Minister dennoch einen Beweis seines Schaffens liefern zu können.
Anmerkungen zum Dokument
Schlagworte
PersonalfragenUniversitätPhilosophie
Editierter Text
Hochgeborner Herr Graf Gnädiger Herr!Wollen Euer Excellenz mir erlauben, Hochderselben eine Schrift1, welche ich vor Kurzem der Öffentlichkeit übergeben habe,
ehrerbietigst zu überreichen. Ich habe darin den Versuch gemacht, eine Reihe der
wichtigsten ethischen Fragen, vom Standpunkte wissenschaftlicher Vermittlung der
Gegensätze, in zusammenhängenden Skizzen zu behandeln. Sollte ich so
glücklich sein, daß Euer Excellenz diesen Blättern einige Beachtung schenken
wollten, so wird vielleicht der Umstand, daß neben der Sittenlehre auch die
Geschichte der Philosophie darin besondere Berücksichtigung findet, in Ihrem
Urtheil mir zu Gunsten gereichen. Denn grade auf diese zwei Wissenschaften ist
nach der Organisation des Unterrichts, die unter Euer Excellenz Leitung steht,
vorzugsweis Gewicht gelegt. Es sind drei Jahre verflossen, seit von dem
hiesigen herzoglichen Hofe, insonderheit auf Anregung Ihrer königlichen Hoheit
der Frau Herzogin Wittwe Pauline von
Nassau
Herzogin von Nassau, seit April 1829 Gattin von Herzog Wilhelm I. von
Nassau
Erwähnt in
Theodor Schliephake an Leo Thun Wiesbaden, 1. Dezember 1854 Theodor Schliephake an Leo Thun, Wiesbaden, 1. Dezember 1854Digitale Edition der Korrespondenz von Leo von Thun-Hohenstein
Theodor Schliephake an Leo Thun Wiesbaden, 1. Dezember 1854 Theodor Schliephake an Leo Thun, Wiesbaden, 1. Dezember 1854Digitale Edition der Korrespondenz von Leo von Thun-Hohenstein
Theodor Schliephake an Leo Thun Wiesbaden, 12. August 1851 Theodor Schliephake an Leo Thun, Wiesbaden, 12. August 1851Digitale Edition der Korrespondenz von Leo von Thun-Hohenstein
, und durch Vermittlung der hohen Gesandtschaften in
Frankfurt
Ort(e)
Bezeichnung
Bezeichnung
Alternative Bezeichnung
Alternative Bezeichnung
Alternative Bezeichnung
Alternative Bezeichnung
Frankfurt am Main
Frankfurt a. M.
Frankfurt a. M.
Francfurt a. M.
Francfurt
Francoforte
Uri
https://d-nb.info/gnd/4018118-2
Koordinaten
50.1497921 8.6662762
Erwähnt in
Oskar Redwitz an Leo Thun Wien, 22. Dezember 1851 Oskar Redwitz an Leo Thun, Wien, 22. Dezember 1851Digitale Edition der Korrespondenz von Leo von Thun-Hohenstein
Karl Friedrich Stumpf an Leo Thun Göttingen, 19. September 1858 Karl Friedrich Stumpf an Leo Thun, Göttingen, 19. September 1858Digitale Edition der Korrespondenz von Leo von Thun-Hohenstein
Friedrich Thun an Leo Thun Frankfurt, 9. April 1852 Friedrich Thun an Leo Thun, Frankfurt, 9. April 1852Digitale Edition der Korrespondenz von Leo von Thun-Hohenstein
Justin Linde an Leo Thun Frankfurt, 4. Dezember 1856 Justin Linde an Leo Thun, Frankfurt, 4. Dezember 1856Digitale Edition der Korrespondenz von Leo von Thun-Hohenstein
Laurenz Hannibal Fischer an Leo Thun Frankfurt, 3. Dezember 1855 Laurenz Hannibal Fischer an Leo Thun, Frankfurt, 3. Dezember 1855Digitale Edition der Korrespondenz von Leo von Thun-Hohenstein
Franz Joseph Rudigier an Kaiser Franz Joseph Linz, 18. Oktober 1854 Franz Joseph Rudigier an Kaiser Franz Joseph, Linz, 18. Oktober 1854Digitale Edition der Korrespondenz von Leo von Thun-Hohenstein
Valentino Debiasi an Leo Thun Trient, 22. Juni 1854 Valentino Debiasi an Leo Thun, Trient, 22. Juni 1854Digitale Edition der Korrespondenz von Leo von Thun-Hohenstein
Justin Linde an Leo Thun Frankfurt, 4. Januar 1856 Justin Linde an Leo Thun, Frankfurt, 4. Januar 1856Digitale Edition der Korrespondenz von Leo von Thun-Hohenstein
Friedrich Wilhelm Pauli an das Ministerium für Kultus und Unterricht Wien, 5. April 1851 Friedrich Wilhelm Pauli an das Ministerium für Kultus und Unterricht, Wien, 5. April 1851Digitale Edition der Korrespondenz von Leo von Thun-Hohenstein
Constantin Höfler an Leo Thun Bamberg, 7. Dezember 1851 Constantin Höfler an Leo Thun, Bamberg, 7. Dezember 1851Digitale Edition der Korrespondenz von Leo von Thun-Hohenstein
Ernst Moy de Sons an Leo Thun Innsbruck, 5. April 1852 Ernst Moy de Sons an Leo Thun, Innsbruck, 5. April 1852Digitale Edition der Korrespondenz von Leo von Thun-Hohenstein
Justin Linde an Leo Thun Dreis, 10. Oktober 1855 Justin Linde an Leo Thun, Dreis, 10. Oktober 1855Digitale Edition der Korrespondenz von Leo von Thun-Hohenstein
Theodor Schliephake an Leo Thun Wiesbaden, 1. Dezember 1854 Theodor Schliephake an Leo Thun, Wiesbaden, 1. Dezember 1854Digitale Edition der Korrespondenz von Leo von Thun-Hohenstein
Laurenz Hannibal Fischer an Leo Thun Frankfurt, 30. November 1855 Laurenz Hannibal Fischer an Leo Thun, Frankfurt, 30. November 1855Digitale Edition der Korrespondenz von Leo von Thun-Hohenstein
Justin Linde an Leo Thun Frankfurt, 31. Mai 1854 Justin Linde an Leo Thun, Frankfurt, 31. Mai 1854Digitale Edition der Korrespondenz von Leo von Thun-Hohenstein
Melchior Diepenbrock an Leo Thun Ratibor, 30. August 1849 Melchior Diepenbrock an Leo Thun, Ratibor, 30. August 1849Digitale Edition der Korrespondenz von Leo von Thun-Hohenstein
Cajetan Bissingen an Leo Thun Schramberg in Württemberg, 22. September 1854 Cajetan Bissingen an Leo Thun, Schramberg in Württemberg, 22. September 1854Digitale Edition der Korrespondenz von Leo von Thun-Hohenstein
Andreas Wilhelm an Rudolph Kink Krakau, 15. September 1855 Andreas Wilhelm an Rudolph Kink, Krakau, 15. September 1855Digitale Edition der Korrespondenz von Leo von Thun-Hohenstein
Theodor Schliephake an Leo Thun Wiesbaden, 1. Dezember 1854 Theodor Schliephake an Leo Thun, Wiesbaden, 1. Dezember 1854Digitale Edition der Korrespondenz von Leo von Thun-Hohenstein
Melchior Diepenbrock an Leo Thun Breslau, 28. Mai 1850 Melchior Diepenbrock an Leo Thun, Breslau, 28. Mai 1850Digitale Edition der Korrespondenz von Leo von Thun-Hohenstein
Überblick über die seit dem 15. Jahrhundert geschlossenen Konkordate von Joseph Alexander Helfert Wien, 31. Juli 1851 Überblick über die seit dem 15. Jahrhundert geschlossenen Konkordate von Joseph Alexander Helfert, Wien, 31. Juli 1851Digitale Edition der Korrespondenz von Leo von Thun-Hohenstein
Andreas Wilhelm an Rudolph Kink Krakau, 15. September 1855 Andreas Wilhelm an Rudolph Kink, Krakau, 15. September 1855Digitale Edition der Korrespondenz von Leo von Thun-Hohenstein
Peter Josef Blum an Joseph Othmar Rauscher Limburg, 23. August 1854 Peter Josef Blum an Joseph Othmar Rauscher, Limburg, 23. August 1854Digitale Edition der Korrespondenz von Leo von Thun-Hohenstein
Justin Linde an Leo Thun Frankfurt, 18. Januar 1856 Justin Linde an Leo Thun, Frankfurt, 18. Januar 1856Digitale Edition der Korrespondenz von Leo von Thun-Hohenstein
Ernst Moy de Sons an Leo Thun Innsbruck, 19. Juli 1854 Ernst Moy de Sons an Leo Thun, Innsbruck, 19. Juli 1854Digitale Edition der Korrespondenz von Leo von Thun-Hohenstein
Anton Winkler an Eugen Philippsberg Karlsruhe, 14. November 1851 Anton Winkler an Eugen Philippsberg, Karlsruhe, 14. November 1851Digitale Edition der Korrespondenz von Leo von Thun-Hohenstein
Adolph Brenner-Felsach an Josef Haferl Frankfurt a. M., 21. September 1854 Adolph Brenner-Felsach an Josef Haferl, Frankfurt a. M., 21. September 1854Digitale Edition der Korrespondenz von Leo von Thun-Hohenstein
, so gnädige wie nachdrucksvolle
Empfehlungen bei Euer Excellenz mir zu Theil wurden, welche zum Zweck hatten,
eine Berufung in ein Lehramt an einer kaiserlichen Universität für mich zu
erwirken. Ist auch diese hohe Verwendung für mich ohne Erfolg geblieben, so darf
ich doch hoffen, daß Euer Excellenz den Wunsch geneigt ansehen werden, durch
meine Schrift Ihnen ein kleines Zeugnis meiner Studien, einen kurzen Ausdruck
meiner Überzeugung über so bedeutende Probleme, wie die ethischen sind,
darzulegen. Ich darf es jetzt nicht mehr wagen, an diesen Wunsch eine andere
Bitte, als die um gnädige und nachsichtsvolle Aufnahme meiner Schrift zu
knüpfen; doch würde ich mich besonders glücklich schätzen, wenn Euer Excellenz
in dem Buch, das jetzt Hochderselben zu überreichen ich mich beehre, die mir zu
Theil gewordenen gnädigsten Empfehlungen des hohen Nassauischen Fürstenhauses
gerechtfertigt sehen würden. Genehmigen Sie, hochgeborner Herr Graf, den
Ausdruck meiner tiefsten Ehrerbietung, womit ich die Ehre habe zu verharrenEuer Excellenz ganz gehorsamster Diener Dr. Th. Schliephake, HofrathWiesbaden, den 1. Dezember 1854
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Staatliches Gebietsarchiv Leitmeritz, Zweigstelle
Tetschen-Bodenbach
Familienarchiv Thun-Hohenstein, Linie Tetschen, Nachlass Leo
Thun
A3 XXI D305
Der Philosoph Theodor Schliephake übersendet dem Minister sein jüngstes
Werk. Darin hat er grundlegende ethische Fragen aus der Sicht
unterschiedlicher wissenschaftlicher Anschauungen behandelt. Er hofft,
dass das Werk von Thun gut aufgenommen wird, zumal darin mit der
Sittenlehre und der Geschichte der Philosophie zwei Disziplinen
behandelt werden, die durch die Politik Thuns auch in Österreich neue
Wertschätzung erfahren. Schliephake bedauert noch immer, dass eine
Berufung nach Österreich nicht möglich war, er hofft, mit dem Buch dem
Minister dennoch einen Beweis seines Schaffens liefern zu können.
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Der Philosoph Theodor Schliephake übersendet dem Minister sein jüngstes
Werk. Darin hat er grundlegende ethische Fragen aus der Sicht
unterschiedlicher wissenschaftlicher Anschauungen behandelt. Er hofft,
dass das Werk von Thun gut aufgenommen wird, zumal darin mit der
Sittenlehre und der Geschichte der Philosophie zwei Disziplinen
behandelt werden, die durch die Politik Thuns auch in Österreich neue
Wertschätzung erfahren. Schliephake bedauert noch immer, dass eine
Berufung nach Österreich nicht möglich war, er hofft, mit dem Buch dem
Minister dennoch einen Beweis seines Schaffens liefern zu können.