František Ladislaus Čelakovšký an Leo Thun, o. O., o. D. [1850/51]
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Regest
Der Slawist František Čelakovský übersendet Leo Thun den soeben
erschienen zweiten Band seines Gymnasiallesebuches. Der dritte Band wird
demnächst erscheinen. Die Verzögerung ist auf das langsame Vorgehen der
Druckereien zurückzuführen. Der Professor schreibt außerdem, dass der
erste Band bereits vergriffen sei, eine zweite verbesserte Auflage soll
demnächst vorbereitet werden, bei der die Mängel der ersten Auflage
beseitigt werden sollen. Čelakovský sieht als wesentlichen Mangel der
Bücher die geringe Anzahl an geeigneten Beispielstücken an. Das nun
gesammelte Material zur Erweiterung der Lesebücher legt er Thun zur
Genehmigung vor. Čelakovský betont außerdem, dass die
Naturwissenschaften in den Gymnasiallehrbüchern zu wenig berücksichtigt
würden. Daher beauftragte er seinen Sohn, sich nach geeigneten
Hilfsmitteln umzusehen und auf der Grundlage der Methode, die an den
preußischen Gymnasien für den naturwissenschaftlichen Unterricht
angewandt wird, ein böhmisches Handbuch für den Botanikunterricht an den
Gymnasien zu verfassen. Besonders die Botanik verdiene nämlich stärkere
Berücksichtigung, da sie der Jugend am meisten zusage und den
jugendlichen Geist wecke.
Anmerkungen zum Dokument
Eh. Konzept von František Čelakovšký.
Schlagworte
GymnasienSchulbücherNaturwissenschaftenBöhmen
Editierter Text
Ich habe die Ehre, Eurer Exzellenz den so eben im Druck erschienenen zweiten Band
2 der für den praktischen Unterricht in den
slawischen Sprachen bestimmten Chrestomathie beiliegend ehrfurchtsvoll
vorzulegen. Der dritte Band enthaltend altslawische Lesestücke wird zum Druck
vorbereitet. Das Erscheinen des dritten Theils meines Gymnasiallesebuches
war wegen des etwas langsamen Vorgehens unserer Druckereien leider noch nicht zu
ermöglichen; doch ist die Sache schon so weit gediehen, daß zu hoffen ist, man
werde damit in dem nächsten Monate fertig werden. Auch der erste Band ist seit
einiger Zeit bereits vergriffen und es zeigt sich die Nothwendigkeit ehestens
eine neue Auflage zu veranstalten. Bei der Übernahme dieser Arbeit und bei dem
Drange, womit dieselbe beschleunigt werden mußte, war es mir nicht möglich, sie
in dem Umfange und in der Vollendung, wie es mein Wunsch war, herzustellen, und
ich habe Eurer Exzellenz wiederholt diese meine Absicht ausgedrückt, daß ich
nach Befriedigung des ersten Bedürfnisses bei der nächsten Auflage noch so
Manches zu sichten, nachzubessern und nachzutragen haben werde, wozu mir in der
ersten Zeit nicht die nöthige Muße gegönnt war. Da die böhmischen Lesebücher
im Verhältnis zu den deutschen derzeit etwa nur das Drittel des Volumens
betragen, so schien es vor allem nöthig das Material um ein Bedeutendes zu
vermehren, indem ein solches Bändchen für zwei Jahre berechnet, viel zu wenig
Lesestoff biethet, um die Zeit gehörig auszufüllen. Auch dürfte es für die
Jugend und selbst dem Lehrer bequemer sein mit Beachtung der Gradation bei dem
Stoffe jeden der zwei Bände für das Untergymnasium je in zwei Abtheilungen zu
sondern und für jede Klasse eigens einzurichten, wie eben mit den deutschen
Lesebüchern es gleich anfangs bewerkstelligt wurde. Zu dem Zwecke lege ich hier
noch ein weiteres Material für die Erweiterung der Lesebücher für die untersten
Klassen Eurer Exzellenz zur gnädigsten Approbation vor, um dann alsogleich zu
einer neuen Auflage, nach der ohnehin schon Nachfrage geschieht, schreiten zu
können. Unter den Lehrbüchern für unsere Gymnasien werden vorzüglich auch
noch jene, welche die Anfangsgründe der Naturwissenschaften betreffen, stark
vermißt, auch ist meines Wissens nichts zu vernehmen, daß irgendwo etwas
Derartiges vorbereitet werde. Aus dem Grunde versuchte ich es meinen
ältesten Sohn
František Ladislaus Čelakovšký an Leo Thun o. O., o. D. [1850/51] František Ladislaus Čelakovšký an Leo Thun, o. O., o. D. [1850/51]Digitale Edition der Korrespondenz von Leo von Thun-Hohenstein
, der sich
seit einer Reihe von Jahren mit einer besondern Vorliebe den Naturwissenschaften
widmet und vorzüglich auf dem Gebiete der Botanik mit regem Eifer arbeitet, dazu
aufzumuntern, um nach den besten Hülfsmitteln und nach der Methode, die auf den
preußischen Gymnasien eingehalten wird (denn in Breslau
Ort(e)
Bezeichnung
Alternative Bezeichnung
Breslau
Breslauer
Uri
https://www.geonames.org/7531292
Koordinaten
51.10773 17.03533
Erwähnt in
Melchior Diepenbrock an Leo Thun Breslau, 10. Mai 1850 Melchior Diepenbrock an Leo Thun, Breslau, 10. Mai 1850Digitale Edition der Korrespondenz von Leo von Thun-Hohenstein
Melchior Diepenbrock an Leo Thun Breslau, 9. November 1850 Melchior Diepenbrock an Leo Thun, Breslau, 9. November 1850Digitale Edition der Korrespondenz von Leo von Thun-Hohenstein
Melchior Diepenbrock an Leo Thun Breslau, 4. Juni 1850 Melchior Diepenbrock an Leo Thun, Breslau, 4. Juni 1850Digitale Edition der Korrespondenz von Leo von Thun-Hohenstein
Heinrich Förster an Leo Thun Breslau, 5. Juni 1860 Heinrich Förster an Leo Thun, Breslau, 5. Juni 1860Digitale Edition der Korrespondenz von Leo von Thun-Hohenstein
Heinrich Förster an Leo Thun Breslau, 1. November 1860 Heinrich Förster an Leo Thun, Breslau, 1. November 1860Digitale Edition der Korrespondenz von Leo von Thun-Hohenstein
Heinrich Förster an Leo Thun Schloß Johannesberg, 17. August 1854 Heinrich Förster an Leo Thun, Schloß Johannesberg, 17. August 1854Digitale Edition der Korrespondenz von Leo von Thun-Hohenstein
Melchior Diepenbrock an Leo Thun Breslau, 8. Mai 1850 Melchior Diepenbrock an Leo Thun, Breslau, 8. Mai 1850Digitale Edition der Korrespondenz von Leo von Thun-Hohenstein
František Ladislaus Čelakovšký an Leo Thun o. O., o. D. [1850/51] František Ladislaus Čelakovšký an Leo Thun, o. O., o. D. [1850/51]Digitale Edition der Korrespondenz von Leo von Thun-Hohenstein
Auszug aus einem Brief von Ludwig Wiese an einen unbekannten Empfänger Berlin, 5. Dezember 1858 Auszug aus einem Brief von Ludwig Wiese an einen unbekannten Empfänger, Berlin, 5. Dezember 1858Digitale Edition der Korrespondenz von Leo von Thun-Hohenstein
Melchior Diepenbrock an Leo Thun Breslau, 4. April 1850 Melchior Diepenbrock an Leo Thun, Breslau, 4. April 1850Digitale Edition der Korrespondenz von Leo von Thun-Hohenstein
Heinrich Förster an Leo Thun Breslau, 5. April 1858 Heinrich Förster an Leo Thun, Breslau, 5. April 1858Digitale Edition der Korrespondenz von Leo von Thun-Hohenstein
Melchior Diepenbrock an Leo Thun Breslau, 6. Mai 1850 Melchior Diepenbrock an Leo Thun, Breslau, 6. Mai 1850Digitale Edition der Korrespondenz von Leo von Thun-Hohenstein
Heinrich Förster an Leo Thun Breslau, 4. November 1855 Heinrich Förster an Leo Thun, Breslau, 4. November 1855Digitale Edition der Korrespondenz von Leo von Thun-Hohenstein
Melchior Diepenbrock an Leo Thun Johannesberg bei Jauernig, 27. August 1850 Melchior Diepenbrock an Leo Thun, Johannesberg bei Jauernig, 27. August 1850Digitale Edition der Korrespondenz von Leo von Thun-Hohenstein
Johann Purkinje an Leo Thun Breslau, 22. Oktober 1849 Johann Purkinje an Leo Thun, Breslau, 22. Oktober 1849Digitale Edition der Korrespondenz von Leo von Thun-Hohenstein
Melchior Diepenbrock an Leo Thun Ratibor, 30. August 1849 Melchior Diepenbrock an Leo Thun, Ratibor, 30. August 1849Digitale Edition der Korrespondenz von Leo von Thun-Hohenstein
Melchior Diepenbrock an Leo Thun Breslau, 28. Mai 1850 Melchior Diepenbrock an Leo Thun, Breslau, 28. Mai 1850Digitale Edition der Korrespondenz von Leo von Thun-Hohenstein
Heinrich Förster an Leo Thun Breslau, 16. Juni 1859 Heinrich Förster an Leo Thun, Breslau, 16. Juni 1859Digitale Edition der Korrespondenz von Leo von Thun-Hohenstein
Separavotum zu Beda Dudiks Gutachten über die staatsrechtlichen Beziehungen des Herzogtums Troppau zur Markgrafschaft Mähren Dezember 1850 Separavotum zu Beda Dudiks Gutachten über die staatsrechtlichen Beziehungen des Herzogtums Troppau zur Markgrafschaft Mähren Dezember 1850Digitale Edition der Korrespondenz von Leo von Thun-Hohenstein
Eduard Dunajewski an Leo Thun Wien, 21. November 1852 Eduard Dunajewski an Leo Thun, Wien, 21. November 1852Digitale Edition der Korrespondenz von Leo von Thun-Hohenstein
Publikationsliste von Caspar Riffel und Joseph Wick o. O., o. D. [post 1850]Publikationsliste von Caspar Riffel und Joseph Wick o. O., o. D. [post 1850]Digitale Edition der Korrespondenz von Leo von Thun-Hohenstein
ist durch einen tüchtigen Lehrer eben die Neigung dazu in ihm geweckt worden),
ein böhmisches Handbuch der Botanik zunächst für die Gymnasien abzufassen. Ich
nehme mir die Freiheit das Manuskript Eurer Exzellenz vorzulegen, um in dem
Falle, wenn es einer günstigen Beurtheilung theilhaftig werden sollte, das
Werkchen in einer angemessenen Schulausgabe dem Drucke zu übergeben. Von den
drei Naturreichen verdient die Botanik, als der Jugend am meisten zusagend und
ihren Geist weckend eine besondere Berücksichtigung.Genehmigen Eure Exzellenz den Ausdruck meiner tiefen Ehrfurcht
entgegenzu[nehmen], mit der ich mich zeichneergebenst unterthänig
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In this HTML-Representation the data is transformed into a HTML structure. This process is achieved with XSLT-Stylesheets and XPath.
Beta Version
The Beta Badge is active because the XSLT-Stylesheets are still in development.
Therefore, the Web-Application can change and data could be visualized differently. Furthermore, additonal data or functions could be added.
Tschechisches Literaturarchiv [Literární archiv Památníku
národního písemnictví]
Nachlass Čelakovšký
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Der Slawist František Čelakovský übersendet Leo Thun den soeben
erschienen zweiten Band seines Gymnasiallesebuches. Der dritte Band wird
demnächst erscheinen. Die Verzögerung ist auf das langsame Vorgehen der
Druckereien zurückzuführen. Der Professor schreibt außerdem, dass der
erste Band bereits vergriffen sei, eine zweite verbesserte Auflage soll
demnächst vorbereitet werden, bei der die Mängel der ersten Auflage
beseitigt werden sollen. Čelakovský sieht als wesentlichen Mangel der
Bücher die geringe Anzahl an geeigneten Beispielstücken an. Das nun
gesammelte Material zur Erweiterung der Lesebücher legt er Thun zur
Genehmigung vor. Čelakovský betont außerdem, dass die
Naturwissenschaften in den Gymnasiallehrbüchern zu wenig berücksichtigt
würden. Daher beauftragte er seinen Sohn, sich nach geeigneten
Hilfsmitteln umzusehen und auf der Grundlage der Methode, die an den
preußischen Gymnasien für den naturwissenschaftlichen Unterricht
angewandt wird, ein böhmisches Handbuch für den Botanikunterricht an den
Gymnasien zu verfassen. Besonders die Botanik verdiene nämlich stärkere
Berücksichtigung, da sie der Jugend am meisten zusage und den
jugendlichen Geist wecke.
Eh. Konzept von František Čelakovšký.
Regest
Der Slawist František Čelakovský übersendet Leo Thun den soeben
erschienen zweiten Band seines Gymnasiallesebuches. Der dritte Band wird
demnächst erscheinen. Die Verzögerung ist auf das langsame Vorgehen der
Druckereien zurückzuführen. Der Professor schreibt außerdem, dass der
erste Band bereits vergriffen sei, eine zweite verbesserte Auflage soll
demnächst vorbereitet werden, bei der die Mängel der ersten Auflage
beseitigt werden sollen. Čelakovský sieht als wesentlichen Mangel der
Bücher die geringe Anzahl an geeigneten Beispielstücken an. Das nun
gesammelte Material zur Erweiterung der Lesebücher legt er Thun zur
Genehmigung vor. Čelakovský betont außerdem, dass die
Naturwissenschaften in den Gymnasiallehrbüchern zu wenig berücksichtigt
würden. Daher beauftragte er seinen Sohn, sich nach geeigneten
Hilfsmitteln umzusehen und auf der Grundlage der Methode, die an den
preußischen Gymnasien für den naturwissenschaftlichen Unterricht
angewandt wird, ein böhmisches Handbuch für den Botanikunterricht an den
Gymnasien zu verfassen. Besonders die Botanik verdiene nämlich stärkere
Berücksichtigung, da sie der Jugend am meisten zusage und den
jugendlichen Geist wecke.