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Anton Prokesch-Osten an Leo Thun, Berlin, 14. November 1852
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Regest

Der österreichische Gesandte in Berlin, Anton Prokesch-Osten, übersendet Leo Thun eine Ausgabe des „Preußischen Wochenblatt zur Besprechung politischer Tagesfragen“ und weist besonders auf den Artikel "Einfluß der politischen Reaktion auf Staat und Kirche" hin. Darin wird die Frage des Verhältnisses von Kirche und Staat in Preußen in jüngerer Vergangenheit sowie das Projekt einer Union der reformierten und der lutherischen Kirche besprochen. Hierzu wird auch ein historischer Abriss dieses Vorhabens gegeben. Der Autor äußert sich außerdem kritisch dazu, dass die Union durch die unversöhnliche Haltung beider Gruppen nicht zustande kommen könne. Prokesch-Osten pflichtet in seinem beiliegenden Schreiben dem Autor bei und weist insbesondere darauf hin, dass man die politischen Absichten, die hinter der Schaffung einer Union stehen würden, beachten müsse.

Anmerkungen zum Dokument

Beilage: „Preußisches Wochenblatt zur Besprechung politischer Tagesfragen“, Nr. 50, Berlin 13. November 1852.1

Schlagworte

KultusProtestantenPreußen

Editierter Text

Hochverehrter Graf, in so ferne der heutige Zwiespalt und Krieg der mit der hiesigen kirchlichen Union dissentierenden Lutheraner und Reformirten ein interessantes Stück des Entwicklungsganges des Protestantismus überhaupt ist, verdient der anliegende Artikel Aufmerksamkeit.
Es ist thatsächlich wahr, denn so und nicht anders tritt die Sache in die Wirklichkeit. Der Dissensus allein ist im heutigen Oberkirchenrathe vertreten, nicht der Consensus, und diese aus der Natur des Protestantismus hervorgegangene Erscheinung wird ihr Recht behaupten. Die Union, an sich das Vernünftigere, Christlichere, ist eben auf dieser Basis eine Unmöglichkeit und könnte nur auf derjenigen des Indifferentismus fußen, wo sie dann wieder keinen Werth hätte. Bemerkenswerth ist übrigens noch der politische Gebrauch, den die Partei von der Union zu machen gedenkt und durch eine Stelle des Artikels andeutet.
Hochachtungsvoll Prokesch Berlin, 14. Nov. 1852

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