24/6 Traum: Prof. Kaposi (der längst verstorbne; er sah Prof. Zeissl
ähnlich, den ich neulich sah) tritt zu mir in ein Zimmer, macht mir über
irgend was (was?) milde Vorwürfe. (Kaposi war der Arzt, der meinen
Vater eine Stunde vor seinem Tod besuchte und uns sagte: Ich bedaure
Euch sehr.― Deutung??)
Einiges dictirt.―
Zu Mimi Pens. Bleckmann ―; im aufgeräumten Zimmer, etwas polnische
Wirtschaft. Vicki, Helene Piekarski, Cara Leitner; Vicki sagt: Vor
der Matura war ich aufgeregter.― Ich in den Tempel. Im Bedeckzimmer
sehr unfeierliche Trauung von Vicki und Mimi. Die Eltern Z.,― ich und
Max Leitner inoffic. Zeugen. Der Klabriashauch über den jüdischen
Ceremonien. Der Rabbiner Dr. Bach stellt sich mir vor; spricht von
seiner literaturbeflissenen Tochter.― Ich gehe mit OnkelMax durch die
Stadt;― reden über die Seltsamkeit des Lebens.― Hochzeitsdiner bei Z.
Familie, Helene Piek.; Dr. Szeps und Frau, etc.― Unfeierlich und
angeregt.― Sz. erzählt vom K., der eine ganz unmögliche Personage.
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Unintelligent,― schwach und eigensinnig. Er betont neulich dem
Obersthofmeister Hunyady gegenüber, daß man ihn bei irgend einer
Gelegenheit bejubelt.― H.: Die Leute haben per Person 10-20 Kronen
bekommen.― Die unglückseligen innern Zustände.― Mit Z.s wird eine
Donaureise verabredet.― Das junge Paar reist nach Gutenstein.―
Auf dem Heimweg Tram treffen wir Gustav; er kommt mit uns und äußert
manche Frivolitäten über die ihn überraschende Ehenachricht.―
Einige Verse am „Weiher“.―
N. d. N. Else Speidel;― sie ist von Hause fort, weil sie sich mit Felix
stritt und er grob mit ihr war. „A. ist es sicher nicht mit dir.“ O.:
„Der eine ist so, der andre so. Schlimm nur, daß man für die schlechte
Stimmung verantwortlich gemacht wird.“ Sie wünscht die Sache nun
so zu wenden, als wenn das primäre meine üble Stimmung wäre ― und
daraus alles andre folgte;― wie heute auch der K. gegenüber (in meiner
Abwesenheit). „Ich bin normal ― er nicht.“―